Kameradschaftstour Venedigergruppe / Virgental

Freitag. 17. April 2015 „Raus aus den Federn!“ … heißt es für 11 Bergrettungskameraden der OS-Tamsweg am Freitag um 04:00 Uhr morgens.

Schnell ein Blick aus dem Fenster… „hoffentlich regnet´s nicht…?“, den noch müden und steifen Körper in das Berggewand verpackt, Thermoskanne mit Tee gefüllt, die am Vortag mühsam gepackten Rucksäcke ins Auto verladen, die Felle auf die Schi gepickt, kurz überlegt ob eh nichts vergessen, dann Frühstück… Das kommt beinahe zu kurz, denn Abfahrt ist um 05:00 Uhr bei der Ortsstelle in Tamsweg. Dort noch „Ausrüstungscheck“ & verladen in den Bus der von der Gemeinde Ramingstein für Vereine zur Verfügung steht. Die Autofahrer Ramsy & Reithofer Günther sammeln noch den einen & anderen Kameraden auf der Strecke ein – dann aber ab nach Osttirol! In Lienz gibt´s einen Zwischenstopp: Frühstück bei einer Tankstelle; und nach knappen 2,5 Std. Fahrzeit kommen wir am Ausgangspunkt der Schi(hoch)tour an: Parkplatz Ströden im Virgental (1420m). Von dort geht´s wegen Schneemangel zu Fuß, dann aber doch noch mit Schi, ins Maurertal zur Essener-Rostockerhütte (2208 m). Diese wird nach 1,5 Std. so gegen 10:30 Uhr erreicht und gleich wird das Gepäck, das mit der Seilbahn angekommen ist, entgegengenommen sowie die Zimmereinteilung vorgenommen bzw. bezogen. Im Anschluß wird die Hüttenordnung studiert und darüber spekuliert, ob es nicht besser wäre die heutige Tour wegen folgenden Gründen auszulassen: Wetter, Wein & Bier. Doch weiter geht´s bei eher schlechtem Bergwetter (Nordstau mit viel Nebel…) für die einen auf die südl. & mittlere Malhamspitz (3364 m) und für die anderen (Masters) auf´s Rostockereck (2749 m). Guter Orientierungssinn & Kennstdiaus mit dem GPS-Gerät ist notwendig, um bei diesen Touren die Gipfel, aber auch wieder zur Hütte zurück zu finden. Nach sehr guter Verpflegung durch Rosi & Hüttenwirt Werner Rainer und bei gutem Wein wird die Vorfreude auf die Tour von morgen (Dreiherrnspitze 3499 m) jedoch etwas eingedämmt, da die trüben Blicke der Kameraden aus dem Fenster zuerst Regen, später dann aber viel Schnee vom Himmel fallen sehen. Spätestens gegen 23:00 Uhr kehrt Hüttenruhe ein.

Samstag. 18. April 2015

Nach sehr gutem, aber zu kurzem Schlaf, geht´s am Samstag vorbei am Simonysee zum Reggentörl (3056 m). Das eigentlich geplante Ziel, die Dreiherrnspitze (3499 m) kann wegen Schlechtwetter nicht bestiegen werden, der „Ersatzgipfel“ – die westl. Simonyspitz (3488 m) -wehrt sich auch mit Wind & Nebel. Die schnellere & stärkere Gruppe muß vorm Gipfelaufbau auf etwa 3450m kapitulieren, die Sicht 20cm) zur Hütte abgefahren werden. Dort freut man sich auf´s …. Abendessen. Kamerad Dr. Jesner Michael versorgt an diesem Abend die gesamte BR-Kameradschaft mit köstlichem Wein aufgrund seines bevorstehenden Geburtstages…. Und die Hüttenruhe will an diesem Abend auch nicht eingehalten werden. Es wird diskutiert, gelacht & gesungen, bis die müden Glieder gegen 01:00 Uhr zur Ruhe kommen.

Sonntag. 19. April 2015

Dem Sonntag wird schon in der Wettervorhersage schönes & perfektes Bergwetter prophezeit, daher gilt es keine Zeit zu verschenken…

Nach dem Frühstück und Zimmerräumung ist um 07:00 Uhr Abmarsch vereinbart. Die nervösen Kameraden formieren sich in Gruppen und so wird zeitversetzt zur Schitour auf den Großen Geiger (3360 m) gestartet. Diese gut 5km und 1200 Hm ins Maurertal bzw. Maurerkees zum Gipfel des Großen Geiger bei besten Bedingungen sind wohl der krönende Abschluß dieser Kameradschaftstour. Wie auch schon die letzten 2 Tage, wird am Gletscher vorbildlich angeseilt und eine flache Aufstiegsspur überlegt & sicher in den Pulverhängen angelegt. Die ersten Kameraden erreichen gegen 10:00 Uhr den Gipfel und können dort bei Windstille & herrlichem Wetter die lange Gipfelrast genießen. Am großen Nachbar „Großvenediger (3666 m)“ tummeln sich an diesem Sonntag sicher jenseits der 100 Bergsteiger… die sind mit freiem Auge vom Geiger als „Ameisenstraße“ zu erkennen. Nach Gipfelbussal, Schnaps, Berg Heil – Wünschen, Fotos & Jause mit Tee wird noch auf Dr. Jesner´s Geburtstag angestoßen und dazu das Bergrettungslied gesungen! Alle 11 teilnehmenden Kameraden der BR-Tamsweg konnten auf 3360 m miteinander den Gipfelsieg feiern. Nach mehr als 2 Stunden am Gipfel entschließt man sich doch, diese „Traumpulverabfahrt“ durch´s Maurerkees in Angriff zu nehmen. Zum Abschluß gibt´s noch Weizenbier bei der Rostockerhütte, dort werden noch einmal die Erlebnisse der letzten 2 Nebeltage analysiert, dann wird die Materialseilbahn beladen und abwärts geht´s … zu Fuß. Leider ist für eine Schiabfahrt ins Tal zu wenig Schnee, nur 200 Hm könnten befahren werden.

So gegen 14:00 Uhr werden beim Gasthof Islitzer in Hinterbichl noch die verlorenen Kalorien und Flüssigkeiten nachgefüllt, und es werden auch bereits Pläne für das nächste Bergabenteuer im Sommer geschmiedet. Noch während der Heimreise auf der Tauernautobahn wird die Bergrettung Tamsweg per SMS zu einem Einsatz im Prebergebiet alarmiert. Die noch ausgelassene Stimmung unter den Kameraden dreht in wenigen Sekunden auf „Ernst“ und so kann dieser Einsatz gleich im Anschluß von 19:00 bis 23:15 Uhr souverän & erfolgreich abgearbeitet werden.

Dank gebührt allen bei dieser Hochtour teilnehmenden Bergrettungskameraden für die Disziplin, dem Hüttenwirt Werner Rainer & seinem Team für die ausgezeichnete Versorgung und das Entgegenkommen sowie dem Kameraden Peda für die Tourenplanung & Organisation.

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